10 Jahre „Lernort Stadion“ – Jubiläumsfeier und Methodenwerkstatt in Bochum

17. Sep 2019

Vom 10.-12.09.2019 fand unsere jährliche Methodenwerkstatt in Bochum statt. Jedes Jahr treffen sich die Projektkoordinator*innen und Teamer*innen der mittlerweile 20 Standorte bei einem gastgebenden Lernzentrum. Die diesjährige Methodenwerkstatt stand unter dem Motto „Vom Nutzen der Bühne“. In vielfältigen theaterpädagogischen Workshops lernten wir Methoden kennen, wie man mit Hilfe des theatralen Spiels, das Bewusstsein junger Menschen für Themen wie beispielsweise Rassismus, Diskriminierung oder Geschlechterrollenzuschreibungen schärft und sich gemeinsam kritisch und konstruktiv mit ihnen auseinander setzt.
Höhepunkt der dreitägigen Methodenwerkstatt war die Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen von „Lernort Stadion“. Gemeinsam mit den Lernzentren und langjährigen Wegbegleiter*innen feierten rund 130 Gäste aus Politik, Sport und Gesellschaft zehn erfolgreiche Jahre „Bildung am Ball“.

Gruppenbild von Lernort Stadion (c) Torben Schmitz

Mit unterhaltsamen und nicht ganz ernst gemeinten Kurven-Songs wurde der Jubiläumsabend von der Band „The Mundorgel Project“ in der Bochumer „Rotunde“ musikalisch eingeleitet. Anschließend eröffnete Familienministerin Franziska Giffey via Videobotschaft die Feierlichkeiten. Im Anschluss ergriffen Johannes Böing (Koordinator BVB Lernzentrum) und Michael Gabriel (Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte) das Wort zur Idee von Lernort Stadion, die auf das Konzept der Study Support Center aus Großbritannien zurückzuführen ist. Die Idee, Bildung im Fußballstadion anzubieten und das Stadion als einen Lernort zu nutzen, wurde hierzulande das erste mal im Dortmunder Stadion ausprobiert. Zehn Jahre später reflektiert Gabriel: „Ich bin total froh, dass sich das Projekt Lernort Stadion so gut weiter entwickeln und etablieren konnte. Für uns als Fanprojekte ist es natürlich auch eine Chance klar zu machen, dass im Fußball und Fußballfankultur Ressourcen stecken, die etwas zur Gesellschaft beitragen können.“

Sebastian Kehl im Gespräch mit Moderatorin Janina Amrath (c)Torben Schmitz

Ebenfalls zu Gast war Sebastian Kehl, ehemaliger Profifußballspieler und Kurator der DFL Stiftung. Als ehemaliger Mannschaftskapitän war auch für ihn das Stadion ein besonderer Lernort. Besonders Teamgeist, Fairplay und Toleranz haben für ihn eine wichtige Rolle gespielt. „Ich habe gelernt mit ganz vielen unterschiedlichen Nationalitäten zusammen zu spielen und mich für andere Kulturen zu interessieren.“

 

Neben der Talkrunde zu den Anfängen und der Zukunft von „Lernort Stadion“ wurde ein Auszug aus dem preisgekrönten Theaterstück „Peng! Peng! Boateng!“ präsentiert, welches von gesellschaftspolitischen Problemen und der Familiengeschichte rund um die Brüder Boateng erzählt. Zudem gab der ortsansässige Bochumer Lernort „soccer meets learning“ und der VfL Bochum einen Einblick in die Arbeit des Bochumer Lernzentrums und zeigten eindrucksvoll auf, wie die Jugendlichen erreicht werden.

Auszug aus dem Theaterstück „Peng Peng Boateng“ (c)Torben Schmitz

 

Seit 2009 hat das Projekt „Lernort Stadion“ eine beeindruckende Anzahl von 60.000 Jugendlichen erreicht. Es nutzt die besondere Atmosphäre von Fußballstadien, um Jugendliche für gesellschaftliche Themen zu begeistern. An den insgesamt 20 bundesweiten Lernorten sind mehr als 60 Referentinnen und Referenten aus interdisziplinären Berufsfeldern tätig. Seit dem Schuljahr 2010/11 gehört auch unser Lernzentrum „Denk-Anstoß“ zum Verbund. Hauptförder*innen in Dresden sind die DFL Stiftung sowie das Jugendamt Dresden. Wir danken an dieser Stelle unseren langjährigen Wegbegleiter*innen, Förderern und Unterstützer*innen für die Zusammenarbeit und freuen uns auf weitere spannende Jahre!