20 Jahre Fanprojekt Dresden e.V.

20 Jahre Fanprojekt Dresden e.V.

Wir feiern heute den 20. Geburtstag unseres Fanprojekts und blicken dabei auf viele tolle, aber auch herausfordernde Momente unserer Vereinsgeschichte zurück.
Zur Gründung am 25.03.2003 wurde dabei vorerst der Name „DynamoFans Dresden e.V. (Fanprojekt des 1. FC Dynamo Dresden)“ gewählt, dieser wurde aber im Zuge der Professionalisierung der sozialpädagogischen Arbeit und zur Unterstreichung der Unabhängigkeit vom Verein Dynamo Dresden schon kurze Zeit später zur heutigen Bezeichnung geändert. Mittlerweile genießt unser Fanprojekt als freier Träger der Jugendhilfe nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch bundesweit bei vielen Interessengruppen und Netzwerkakteuren eine hohe Anerkennung.

Besonders wichtig ist und bleibt für uns allerdings die Nähe zu jungen Menschen mit all ihren Facetten. Wir wollen Jugendliche beteiligen, ihnen Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Mitgestaltung eröffnen, zuverlässige Beziehungen aufbauen. Als sozialpädagogische Einrichtung bieten wir einen vertraulichen Rahmen, in dem sich junge Menschen Unterstützung holen, sich ausprobieren und einbringen können. Egal ob Jugendfahrten zu Spieltagen, spannende Workshops mit Schulklassen im Stadion, vermittelnd bei Konflikten zu Auswärtsspielen, Bildungsreisen, Beratungen in unterschiedlichsten Lebenssituationen, Schlafsacksammlungen für wohnungslose Menschen, kreative oder sportliche Freizeitgestaltung – das Fanprojekt ist da für alle jungen Dynamo-Fans! Das Fanhaus ist ein Ort der Begegnung und des Miteinanders unterschiedlichster junger Menschen, die alle die gleiche Leidenschaft verbindet.

Wir freuen uns sehr, dass unser Verein nach 20 Jahren so breit und professionell aufgestellt ist und sind gespannt darauf, was die Zukunft für Soziale Arbeit mit und für jugendliche Fußballfans in Dresden bereit hält. Dies wäre nicht möglich gewesen ohne die langjährige, sehr zuverlässige Finanzierung insbesondere durch die Landeshauptstadt Dresden, den Freistaat Sachsen sowie die Fußballverbände.

Danke auch für all die Unterstützung allen Ehrenamtlichen, egal ob Vorstand oder sonstigen engagierten Fans. Ihr alle bereichert unseren Verein und seine Arbeit ungemein. Hoch die Tassen!

Fanprojekt Dresden ist Preisträger des Sächsischen Förderpreises für Demokratie

Bei der diesjährigen Verleihung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie ist das Fanprojekt Dresden mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet worden. Besondere Bedeutung maß die Jury dabei den handlungs- und lebensweltorientierten Angeboten im Dreieck Fußball-Sozialarbeit-Schule bei. Nachdem das Fanprojekt erstmals 2012 zu den Nominierten des Förderpreises zählte, durften Geschäftsführer Ronald Beć und der Projektkoordinator des Lernzentrums Denk-Anstoß, Erik Guth, den mit 1.000 EUR dotierten Anerkennungspreis entgegennehmen.

Erik Guth: „Uns ist es wichtig, in unseren Workshops Oberflächlichkeiten aufzubrechen und mehr den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Gerade in Schulklassen beginnt dies bei kleinen, ganz alltäglichen Dingen: werden Mitschülerinnen beispielsweise anhand ihrer Kleidung abgewertet, wird sich über Musikgeschmack oder ungewöhnliche Interessen von anderen Jugendlichen lustig gemacht? Wir stoßen hier Perspektivwechsel an, sprechen über Gefühle oder Emotionen und regen damit eine Auseinandersetzung mit den Mitmenschen und der Umgebung an. So versuchen wir mit sehr niedrigschwelligen Methoden, Aspekte wie Ausgrenzung und Diskriminierung lebensnah und altersgerecht zu thematisieren.“

Ronald Beć: „Gesellschaftlicher Polarisierung und Demokratiedistanz lässt sich mit Orten der Begegnung und des respektvollen Austausches etwas entgegensetzen. Wir versuchen, mit unserem besonderen Lernort im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion die Atmosphäre aufzugreifen und die Werte des Sports wie Fair Play zu vermitteln. Zusammengehörigkeit, Respekt, Gerechtigkeit, Akzeptanz, Offenheit und viele weitere Aspekte sind dabei für uns wichtige Verbindungselemente in einer demokratischer Gesellschaft.“

Neben dem Fanprojekt Dresden erhielten eine Bürgerinitiative aus Mark Schönstädt im Lossatal, Freiberg für Alle, das Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V. und eine Bürgerinitiative vom Wartburgplatz in Plauen die weiteren Anerkennungspreise. Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt die Kulturwerkstatt Geithain e.V. für den Aufbau eines Soziokulturellen Zentrums. Darüber hinaus wurde der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. in Leipzig, für seine Materialbox „Macht und Medien“ sowie die Stadt Zittau als „Kommune der Demokratie 2022“ ausgezeichnet.


Podiumsdiskussion in Berlin zum Zeugnisverweigerungsrecht

Podiumsdiskussion in Berlin zum Zeugnisverweigerungsrecht

Am vergangenen Dienstag nahmen wir an einer Podiumsdiskussion zum Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit in Berlin teil. Dabei debattierten wir u.a. mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bundestag über die dringende Notwendigkeit einer Reformierung der veralteten rechtlichen Regelungen der Strafprozessordnung.

Der Berliner Rechtsanwalt René Lau, die Grünen-Abgeordnete Denise Loop, die Geschäftsführerin des Gangway e.V., Elvira Berndt, der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Philipp Hartewig und Ronald Beć für das Fanprojekt Dresden diskutierten über das Verhältnis von Strafverfolgung und funktionstüchtiger Jugendsozialarbeit, politische Hürden und die konkreten praktischen Auswirkungen auf die Soziale Arbeit.

Interessierte finden die komplette Diskussion unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=Ky8YlvPnuHI

Organisiert wurde die Veranstaltung vom bundesweiten Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit. Das Bündnis fordert die Reformation des §53 StPO (Zeugnisverweigerungsrecht der Berufsgeheimnisträger) durch die Aufnahme von Fachkräften der Sozialen Arbeit.

Fanprojekt Dresden bei Bundeskonferenz in Wuppertal

Fanprojekt Dresden bei Bundeskonferenz in Wuppertal

Welche Erwartungen an eine „bürgernahe Polizei“ bestehen und welche Erfahrungswelten gibt es im Umgang von Polizei, Fans, Vereinen und Fanprojekten? Zu diesen Fragen diskutierte Ronald als Vertreter des Fanprojekts Dresden bei einer Podiumsdiskussion auf der 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte in Düsseldorf und Wuppertal.

Vom 27. bis zum 29. September trafen sich zahlreiche Fachkräfte der Sozialen Arbeit zu der von der Koordinationsstelle (KOS) und der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW (LAG) organisierten Veranstaltung. Aus Dresden waren unser neuer Kollege Tom und Ronald angereist. Neben zahlreichen wertschätzenden Grußworten, u.a. von der aktuellen Bundesjugendministerin Lisa Paus und Bernd Neuendorf, dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, lag der Schwerpunkt der Tagung insbesondere auf der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf die Demokratie. So gab es neben einer Vielzahl von Workshops, z.B. zu den Themen Online-Beratung und der Stärkung progressiver Strukturen, auch spannende Vorträge von Prof. Andreas Zick zum Thema „Demokratie unter Druck“ und Prof. Tobias Singelnstein zu Gewalt und Körperverletzungsdelikten im Amt durch Polizeibeamte.

Den Abschluss der Tagung bildete am Donnerstag die Podiumsdiskussion zwischen unserem Geschäftsführer Ronald Beć, Michael Madre (stellvertretender Leiter der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze der Polizei) und der Soziologin Stephanie Moldenhauer. Hierbei wurde die Frage diskutiert, inwiefern sich die Vorgehensweisen von Polizei bei Fußballspielen verändert haben und welche Auswirkungen dies auf Fans und den Umgang mit den Netzwerkakteuren wie z.B. Fanprojekten haben kann. Als Fanprojekt Dresden haben wir hier die Position vertreten, dass professionelle Soziale Arbeit im Fußballkontext sich vor allem durch die Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen junger Fans auszeichnet und den Umfang der Einbindung in die Sicherheitsarchitektur vor Ort regelmäßig neu reflektiert werden muss. Fanprojekte dienen nicht als verlängerter Arm der Polizei, sondern vertreten den Ansatz der kritischen Parteilichkeit für junge Fans. Es wurde klargestellt, dass aus Sicht des Dresdner Fanprojektes Jugendarbeit bzw. Jugendsozialarbeit die relevanten Grundlagen sind und Fragen der Veranstaltungssicherheit nur einen Bruchteil der alltäglichen Arbeit ausmachen.

Wir danken allen Beteiligten für die tolle Organisation der Konferenz.

Claudio Kammerknecht und Stefan Drljaca im Fanprojekt

Claudio Kammerknecht und Stefan Drljaca im Fanprojekt

Am Mittwoch dribbelten mit Claudio Kammerknecht und Stefan Drljaca gleich zwei neue Gesichter aus der aktuellen Drittliga-Mannschaft im Fanprojekt auf. Die beiden 23-jährigen folgten unserer Einladung, in unmittelbaren Kontakt mit den jungen Fans aus dem K-Block zu treten. Diese hatten sich auch etwas Besonderes einfallen lassen und ließen die beiden Neuverpflichtungen erst einmal an der Graffiti-Wand die Dosen schwingen.

Bei einer kleinen Führung durch das Fanhaus nutzte auch die Schwarz-Gelbe Hilfe, die wie an jedem ersten Mittwoch im Monat ihre Sprechstunde im Fanprojekt abhielt, die Gelegenheit und stellte sich den beiden Spielern vor. Anschließend ging es dann bei frisch gegrillten Burgern und Kaltgetränken in den gemütlichen Teil über, bei denen Stefan und Claudio von den anwesenden Fans gelöchert wurden. Sie hatten aber auch selbst einige Fragen im Gepäck, sodass wir noch bis weit nach Anbruch der Dämmerung in der Sitzecke saßen und gequatscht haben.

Wir freuen uns sehr über diesen schönen Mittwochstreff und danken allen Beteiligten. Es ist schön, dass beide Spieler sich so interessiert mit der Dresdner Fankultur auseinandergesetzt haben. Es wird sicherlich nicht ihr letzter Besuch gewesen sein. ????

Neuverpflichtung: Tom Kaiser neuer Mitarbeiter im Fanprojekt

Neuverpflichtung: Tom Kaiser neuer Mitarbeiter im Fanprojekt

Seit dem 1. September gibt es im Fanprojekt-Team eine personelle Veränderung: wir freuen uns sehr, ab sofort Tom Kaiser in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Wie bei uns üblich, können sich Neuankömmlinge mit ein paar Worten selbst vorstellen – daher überlassen wir an dieser Stelle dem 30-jährigen Sozialpädagogen das Wort.

Hallo liebe Fans der SGD,

mein Name ist Tom Kaiser und verstärke ab dem 01.09.2022 das Team vom Fanprojekt Dresden. Da ich mich schon seit Kindertagen mit allem rund um das Thema Fußball beschäftige, freue ich mich dies auch in meinem Beruf mit einfließen zu lassen. Mit meiner offenen, authentischen und ehrlichen Art werde ich für euch im Fanhaus und an den Spieltagen als Ansprechpartner präsent sein.
Seit vielen Jahren gehe ich regelmäßig als Fan zu den Spielen von Dynamo ins Stadion. Da mich aber generell die verschieden Fankulturen interessieren, besuchte ich auch schon die unterschiedlichsten Städte und Länder um Stadion und die Fanszenen anzuschauen.
Ich freue mich auf die spannende Aufgabe und auf eine schöne Zeit im Fanprojekt.

Tom rückt für Willi Löffler ins Team nach, der uns Ende August leider verlassen hat. Danke für deinen knapp vierjährigen Einsatz im Fanprojekt und alles Gute, Willi!