Die Fußballkultur Afrikas rückt ein wenig näher

21. Jun 2016

Am vergangenen Mittwoch endete die Veranstaltungsreihe „Hakuna Matata? – Fußballkultur in Afrika“ des Dresdner Fanprojekts. In Kooperation mit der „Stiftung Partnerschaft mir Afrika e.V.“. fanden vier thematisch sehr unterschiedliche Termine statt, die der hiesigen Fanszene die Gelegenheit gaben, sich dem Fußball auf dem „schwarzen Kontinent“ auf verschiedene Weisen zu nähern.

Den Startschuss für das Projekt gab ein Themennachmittag am 01. Juni zur „Ultra-Kultur in Marokko“ . Unter professioneller Anleitung wurde ein Graffiti-Workshop angeboten, bei welchem der Hof des Fanprojektes mit neuen Motiven verziert wurde. Die Jugendlichen orientierten sich dabei kreativ an ihren Assoziation mit Afrika und dem dortigen Fantum. Im Anschluss daran blieb aber nur wenig Zeit sich bei allerlei marokkanischen Speisen zu stärken. Schon kurz danach folgte eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Thematik. Angestoßen von einem Referat zu den Ultras aus Casablanca und mehreren Reiseberichten aus Marokko starteten die Jugendlichen bis in den Abend in eine rege Diskussion über die Parallelen und Unterschiede der Fankultur in Dresden und in Marokko.

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Nur eine Woche später, am darauffolgenden Mittwoch, ging es dann in die zweite Runde: Die Veranstaltungsreihe beschäftigte sich ausführlicher mit der Korruption im afrikanischen Fußball. Um über dieses Thema zu berichten, lud das Fanprojekt den renommierten Sportjournalisten Jens Weinreich ein. Auf Grundlage seiner jahrelangen Recherchen zu den prekären Machenschaften im Verbandswesen des weltweiten Profifußballs sprach er über die Geschichte, die Entwicklung sowie die aktuellen Zustände des afrikanischen Verbandes CAF [Confederation Africaine de Football]. Vor versammelte Runde warf Weinreich zudem die Frage auf, inwieweit die diskussionswürdigen Umstände im afrikanischen Fußballwesen von der FIFA begünstigt werden. Er gab dabei allerhand Beispiele, wie sehr Vetternwirtschaft und Klüngelei die guten An- und Vorsätze des Sports negieren und welche Möglichkeiten den Fankulturen in Europa bleiben, um der Misswirtschaft des CAF die Stirn zu bieten?

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Auch das Lernzentrum „Denk-Anstoß“ beteiligte sich an der Veranstaltungsreihe. Im Leseclub sowie beim Projekt Am Ball bleiben fand in der letzten Woche ein spannender Exkurs zu den „Schattenseiten der Fußballherstellung“ statt. Zusammen mit dem Verein „aha – anders handeln e.V.“ aus Dresden wurden den Kindern ausführlich gezeigt, wie und unter welchen Bedingungen ein einzelner Fußball entsteht, bevor er in Deutschland auf dem Platz landet. Besondere Freude zeigten die Kinder dabei vor allem, als sie zum Ende des Workshops ihren ersten eigenen Ball selber basteln durften.

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Alles in allem stieß die Veranstaltungsreihe „Hakuna Matata? – Fußballkultur in Afrika“ auf ein ausgesprochen großes Interesse bei allen Kindern und Jugendlichen, die in den letzten drei Wochen an den verschiedenen Terminen teilgenommen haben. Das Fanprojekt Dresden bedankt sich dafür noch einmal bei allen Helfer/innen – allem voran der Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V.- , die dieses Projekt möglich gemacht haben.