Fanprojekt Dresden bei Bundeskonferenz in Wuppertal

30. Sep 2022

Welche Erwartungen an eine „bürgernahe Polizei“ bestehen und welche Erfahrungswelten gibt es im Umgang von Polizei, Fans, Vereinen und Fanprojekten? Zu diesen Fragen diskutierte Ronald als Vertreter des Fanprojekts Dresden bei einer Podiumsdiskussion auf der 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte in Düsseldorf und Wuppertal.

Vom 27. bis zum 29. September trafen sich zahlreiche Fachkräfte der Sozialen Arbeit zu der von der Koordinationsstelle (KOS) und der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW (LAG) organisierten Veranstaltung. Aus Dresden waren unser neuer Kollege Tom und Ronald angereist. Neben zahlreichen wertschätzenden Grußworten, u.a. von der aktuellen Bundesjugendministerin Lisa Paus und Bernd Neuendorf, dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, lag der Schwerpunkt der Tagung insbesondere auf der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf die Demokratie. So gab es neben einer Vielzahl von Workshops, z.B. zu den Themen Online-Beratung und der Stärkung progressiver Strukturen, auch spannende Vorträge von Prof. Andreas Zick zum Thema „Demokratie unter Druck“ und Prof. Tobias Singelnstein zu Gewalt und Körperverletzungsdelikten im Amt durch Polizeibeamte.

Den Abschluss der Tagung bildete am Donnerstag die Podiumsdiskussion zwischen unserem Geschäftsführer Ronald Beć, Michael Madre (stellvertretender Leiter der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze der Polizei) und der Soziologin Stephanie Moldenhauer. Hierbei wurde die Frage diskutiert, inwiefern sich die Vorgehensweisen von Polizei bei Fußballspielen verändert haben und welche Auswirkungen dies auf Fans und den Umgang mit den Netzwerkakteuren wie z.B. Fanprojekten haben kann. Als Fanprojekt Dresden haben wir hier die Position vertreten, dass professionelle Soziale Arbeit im Fußballkontext sich vor allem durch die Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen junger Fans auszeichnet und den Umfang der Einbindung in die Sicherheitsarchitektur vor Ort regelmäßig neu reflektiert werden muss. Fanprojekte dienen nicht als verlängerter Arm der Polizei, sondern vertreten den Ansatz der kritischen Parteilichkeit für junge Fans. Es wurde klargestellt, dass aus Sicht des Dresdner Fanprojektes Jugendarbeit bzw. Jugendsozialarbeit die relevanten Grundlagen sind und Fragen der Veranstaltungssicherheit nur einen Bruchteil der alltäglichen Arbeit ausmachen.

Wir danken allen Beteiligten für die tolle Organisation der Konferenz.