Fanprojekt Dresden erhält Qualitätssiegel

Fanprojekt Dresden erhält Qualitätssiegel

Soziale Arbeit – was machen die da eigentlich den ganzen Tag? Mit Jugendlichen abhängen und den restlichen Tag am Kickertisch trainieren? Weit gefehlt. Nicht zuletzt durch die öffentliche Förderung unterliegt auch das Fanprojekt Dresden e.V. neben den internen Qualitätsüberprüfungen einer permanenten Qualitätskontrolle durch Geldgeber und sonstige Interessengruppen. Die wesentliche Rolle spielt dabei natürlich unsere junge Zielgruppe: gibt es keine interessanten Veranstaltungen oder räumliche Rahmenbedingungen, würde auch das Interesse am offenen Treff sinken. Wenn wichtige Rückmeldungen von Fans keine Berücksichtigung in den Spieltagsauswertungen erhalten, würde niemand mehr den Auswärtsfragebogen ausfüllen, den es seit nunmehr 15 Jahren an unserem Standort gibt. Sind die Workshops für Schulklassen langweilig und uninteressant, dann werden sie nicht mehr gebucht. Insofern orientiert sich unsere Arbeit in allen Facetten sehr an den Interessen junger Menschen. Sie muss sich daher auch auf veränderte Wünsche und Bedürfnisse einstellen.

Neben den jungen Menschen prüfen aber auch externe Institutionen das Fanprojekt Dresden. Ob Jugendamt der Landeshauptstadt Dresden oder der Freistaat Sachsen – ein verantwortungsvoller Umgang mit den zur Verfügung gestellten Mitteln ist für uns selbstverständlich und wird regelmäßig kontrolliert. Im Februar 2019 haben wir im Rahmen einer solchen Überprüfung das Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem NKSS“ erhalten. Dieses ist bis zum Jahr 2021 gültig und wird durch den Beirat der Koordinationsstelle Fanprojekte und der AG Qualitätssicherung, u.a. bestehend aus Vertretungen der Fußballverbände, der Jugend- und Familienbehörden sowie der Wissenschaft, vergeben. Ein Institut befragte neben den Angestellten und unserem Vorstand auch die SG Dynamo Dresden, Vertreter der Fanszene, die Polizei, das Jugendamt, etc. zur Arbeit des Fanprojekts.

In der Begründung zur Verleihung heißt es: „Das Fanprojekt Dresden hat in seiner freien Trägerschaft eine besondere – aber sehr gut organisierte – Struktur, die es ermöglicht, eine Vielzahl von weiteren sozialpädagogischen Projekten zu akquirieren und durchzuführen. Besonders hervorzuheben ist die enge und bewährte Verzahnung mit der außerschulischen Bildungsarbeit, hier ist speziell das Lernzentrum zu nennen. Auch deswegen steht das Fanprojekt neben dem Bezugsverein mit vielen weiteren kommunalen Behörden und Einrichtungen in einem intensiven Austausch. Die Zusammenarbeit mit dem Bezugsverein ist auf allen Ebenen eng und vertrauensvoll.

Besondere Wertschätzung und Akzeptanz erfährt das Fanprojekt durch die vielschichtige Fanszene der SG Dynamo Dresden. Die Vermittlerfunktion des Fanprojektes ist gegeben und geht auch an Spieltagen über das erwartbare Maß hinaus.
Explizit hervorzuheben ist die Online-Befragung der Fans nach jedem Auswärtsspiel. Die dadurch ermöglichte Spieltagsreflektion geht allen beteiligten Netzwerkpartnern zu und hat das Ziel, die Rahmenbedingungen an den Spieltagen zu verbessern und somit auch potentielle Konflikte zu minimieren.“

Wir sind sehr glücklich über diese Auszeichnung und möchten uns bei allen bedanken, die im Rahmen der Überprüfung eine Einschätzung unserer Arbeit abgegeben haben.

Resolution: Für ein strafprozessuales Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

Resolution: Für ein strafprozessuales Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

Auf dem gemeinsam von der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj (KOS), dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH), der BAG Streetwork/Mobile Jugendarbeit und der BAG Fanprojekte durchgeführten Fachtag „Fast im Knast. Zur Notwendigkeit eines Zeugnisverweigerungsrechts in der Sozialen Arbeit“ am 24.10.2018 in Frankfurt wurde einstimmig eine Resolution verabschiedet, die ein strafprozessuales Zeugnisverweigerungsrecht für die Soziale Arbeit fordert.

Bundesweit nimmt die Zahl an Vorladungen von Fachkräften sozialpädagogischer Einrichtungen zu und bringt diese in schwierige rechtliche und fachliche Konflikte. Dies betrifft auch das Fanprojekt Dresden. Abhilfe kann hier nur ein Zeugnisverweigerungsrecht schaffen.

Wir arbeiten seit über vier Jahren mit vielen anderen Fachkräften aus verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit, der Wissenschaft und aus dem Rechtswesen an dieser Thematik mit dem Ziel, hier eine dringend notwendige Gesetzesänderung zu erreichen. Ein kleiner Schritt auf dieser langen Reise ist die Resolution, die wir an dieser Stelle gern mit verbreiten möchten:

Fanprojekte und Fanbeauftragte bei „Kamener Gesprächen“

Fanprojekte und Fanbeauftragte bei „Kamener Gesprächen“

Marek Lange (SGD) präsentiert die Ergebnisse des Workshops

Marek Lange (SGD) präsentiert die Ergebnisse des Workshops

In der vergangenen Woche waren Marek Lange von der Fanabteilung der SGD und Ronald Beć vom Fanprojekt bei den „Kamener Gesprächen“. Diese Fachtagung richtet sich an die MitarbeiterInnen aus den beiden Bereichen der Fanarbeit. Die bei den Vereinen angegliederten Fanbeauftragten und die vereinsunabhängigen sozialpädagogisch arbeitenden Fanprojekte haben dabei Schnittmengen der eigenen Arbeit erörtert, aber auch die Abgrenzungen der Aufgabengebiete thematisiert.

Begleitet wurde die Tagung auch von Fachvorträgen und einer Workshop-Phase. Organisiert wird die Veranstaltung von DFB, DFL und der Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS). Die Kamener Gespräche finden alle zwei Jahre statt und dienen vor allem dem fachlichen Austausch der Vereins- und Fanprojekt-MitarbeiterInnen und der damit einhergehenden Bewältigung neuer Herausforderungen im Arbeitsfeld.

Fanprojekt-Tagung in Braunschweig

Fanprojekt-Tagung in Braunschweig

bag2015-webVom 24. bis zum 26. März fand in Braunschweig die 22. Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) statt. Neben dem fachlichen Austausch von über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fanprojekte aus ganz Deutschland am Mittwoch und Donnerstag stand dabei die offizielle Auftaktveranstaltung am Dienstag im Eintracht-Stadion im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

Besonders die Teilnahme des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius an der Podiumsdiskussion des ersten Veranstaltungstages stellte eine besondere Wertschätzung der Fanprojektarbeit dar. Der Minister zeigte im Rahmen der Diskussion ein besonderes Gespür für das Rollenverständnis der sozialpädagogischen Einrichtungen: „Wir dürfen die Fanprojekte nicht zum verlängerten Arm der Polizei machen und dürfen sie nicht mit unserer Erwartungshaltung überfrachten“.

Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS), unterstrich den gesellschaftspolitischen Auftrag und auch die Vertreter der Fußballverbände DFB und DFL lobten die präventive Arbeit der Fanprojekte.
„Der interne fachliche Austausch über die zukünftige Ausrichtung der BAG-Arbeit und ihrer Struktur war, wie schon 2014 in München, intensiv und nachhaltig. Daher werden wir einzelne Themenbereiche in der Zukunft vertiefen und fortsetzen“, so BAG-Sprecher Philip Krüger. Oberstes Ziel der BAG bleibt es, die Fanarbeit in Deutschland weiter zu professionalisieren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten zu stärken und den Fußballfans professionelle Sozialarbeit anzubieten.

Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden Philip Krüger (Fanprojekt Paderborn) und Sven Graupner (Fanprojekt Cottbus) von der Versammlung als BAG-Sprecher gewählt. Nach zehn Jahren in unterschiedlichen Ämtern der BAG war Matthias Stein vom Fanprojekt Jena nicht mehr zur Wahl angetreten. „Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen möchten wir Matthias Stein für seine geleistete Arbeit und seinem über dem Maße hohes Engagement in der strukturellen und inhaltlichen Entwicklung der BAG danken“. Matthias Stein selber sagte zum Abschied: „Ich habe gemerkt, dass ich ganz beruhigt abtreten kann, da die Aufgaben in guten Händen sind. Außerdem bin ich ja nicht aus der Welt, ich bleibe dem Fanprojekt Jena und damit auch der BAG erhalten“.

Wir danken den Kolleginnen und Kollegen aller Fanprojekte für die Mitgestaltung einer tollen Tagung.

„Fanprojekte – Feigenblatt, Mauerblümchen oder wirksames Instrument?“ – Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in Braunschweig

„Fanprojekte – Feigenblatt, Mauerblümchen oder wirksames Instrument?“ – Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in Braunschweig

bag-e1384800512256Während DPolG-Chef Rainer Wendt einmal mehr dabei ist, „den ersten Toten“ (fanzeit.de v. 09.03.2015) bei einem Bundesligaspiel zu beschwören, sieht der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius „keine Gewaltwelle, die zunimmt“ (Süddeutsche.de v. 14.03.2015). In diesem Spannungsfeld findet die tägliche Arbeit von derzeit 56 Fanprojekten in der Bundesrepublik statt, und Fanforscher Jonas Gabler fragt: „Wo wären wir, wenn es keine Fanprojekte gäbe?“ (Kölner Stadt-Anzeiger v. 13.03.2015) Eigentlich kann es keinen passenderen Zeitpunkt für die Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) geben, die vom 24. – 26. März 2015 in Braunschweig stattfindet. Drei Tage lang werden sich 120 Mitarbeiter_innen aus 56 Fanprojekten sowie der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS) intensiv mit dem Arbeitsfeld und den Ansätzen und Perspektiven ihrer Arbeit auseinandersetzen und in
Erfahrungsaustausch treten.
Zur Tagungs-Eröffnung am Dienstag, dem 24.03.2015 ab 13 Uhr im VIP-Bereich des EintrachtStadions werden zahlreiche Ehrengäste erwartet, darunter Braunschweigs Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke, Eintracht-Vizepräsident Rainer Ottinger, Benjamin Kandler von der DFL, Bülent
Aksen vom DFB, Polizei-Vizepräsident Roger Fladung, KOS-Leiter Michael Gabriel, AWOGeschäftsführer Günter Kröger, Thomas Seliger vom Präventionsrat Braunschweig, Vertreter der AG Fananwälte und der Fanbeauftragten der Vereine.

Auf den anschließenden Fachvortrag von Kay Rohn zum Thema „Fanprojekte – Feigenblatt, Mauerblümchen oder wirksames Instrument?“ schließt sich um 15:30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius an. Am Mittwoch beschäftigen sich die Teilnehmer_innen in Workshops mit den Strukturen der BAG, den besonderen Bedingungen in der Fanprojektarbeit, der Profilschärfung innerhalb des „2-Säulen-Modells“ der Fanarbeit, Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sowie auch den besonderen Aspekten kontinuierlicher, langjähriger Arbeit in Fanprojekten. Am Donnerstag steht die Mitgliederversammlung des BAG e.V. auf dem Plan, bei der Sprecher und Vorstand neu gewählt werden.