Lesung im Rudolf-Harbig-Stadion

Lesung im Rudolf-Harbig-Stadion

In Kooperation mit dem Bildungswerk des Landessportbundes Sachsen und dem Fanprojekt Dresden findet am 10.11.2022 um 19:00 Uhr eine Lesung mit dem Titel „Ich werde rennen wie ein Schwarzer, um zu leben wie ein Weißer“ mit dem Autor Christian Ewers im Pressekonferenzraum des Rudolf-Harbig-Stadion statt. Mit dabei ist auch Ojokojo Torunarigha, Ex-Fußballer und einer der Protagonisten des Buches.

Ihr könnt euch gerne unter: buchvorlesung@fanprojekt-dresden.de für die Veranstaltung anmelden.

Christian Ewers ist seit 2004 Reporter beim Magazin stern und dort zuständig für die Fußball-Nationalmannschaft. Anlässlich der WM 2010 in Südafrika schrieb er das Buch „Ich werde rennen wie ein Schwarzer, um zu leben wie ein Weißer“. Ewers beschäftigt sich darin mit dem Fußball in Afrika, wo dieses Spiel geliebt wird wie nirgendwo sonst auf der Welt – und zugleich überladen ist mit Hoffnungen, Sehnsüchten und Erlösungsfantasien.

Ewers reiste mehrere Monate durch den schwarzen Kontinent. Er traf verzweifelte Spieler in den Townships von Kapstadt, mutige Funktionäre in Ghana und besuchte die erfolgreiche Jugend-Akademie Sol Béni der Elfenbeinküste. In Berlin sprach er mit Ojokojo Torunarigha, dem ersten schwarzen Spieler, der nach der Wende zu einem Klub in Ostdeutschland ging. Torunarigha erzählte ihm von seinen zwiespältigen Erfahrungen beim Chemnitzer FC: „Ich wurde geliebt als Fußballer und abgelehnt als Mensch.“ Die Portraits und Reportagen von stern-Reporter Ewers zeichnen das Bild eines Kontinents, der leidet, der aber auch nach vorn drängt und teilhaben will an der großen Fußball-Welt.“

 

 

Rückblick Internationaler Welt-Mädchentag

Rückblick Internationaler Welt-Mädchentag

Die Idee zum Welt-Mädchentag entstand vor 18 Jahren als Teil der Kampagne „Because I am a Girl“ des Vereins Plan International Deutschland e.V. Der Welt-Mädchentag weist mit zahlreichen Aktionen auf die Benachteiligungen von Mädchen auf der ganzen Welt hin.

Auch wir als Lernzentrum Denk-Anstoß hatten zu diesem besonderen Tag am 11.10.2022 aufgerufen, um über das Thema Frauen im Fußball zu sprechen. Daraufhin besuchten uns acht fußballbegeisterte junge Frauen im Stadion. Den Anstoß machte ein kleiner Vortrag über die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland. In der 1. Halbzeit schauten wir eine Dokumentation über weibliche Ultras, um uns anschließend mit der Liebe und Leidenschaft von Frauen für den Fußball zu beschäftigen. Im Anschluss haben wir uns gemeinsam über die verschiedenen Diskriminierungserfahrungen von Frauen im Fußball ausgetauscht und was es braucht, um diesen entgegenzuwirken. Mit dieser Frage sind wir auch gleich in die 2.Halbzeit gestartet. Pappen, Tapeten, Stifte, Farben und Pinsel raus – Gedanken dazu an und so ist eine tolle Choreografie mit einem klaren Statement entstanden. Die Veranstaltung ging mit einer Stadionführung in die Verlängerung und wurde pünktlich um 18:30 Uhr abgepfiffen. Danke für euren Einsatz und bis zum nächsten Mal.

RECLAIM THE GAME – WM 22 Katar: Foulspiel mit System

Das Fanprojekt Dresden und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen veranstalten am 28+29.09.2022 zwei Veranstaltungen zum Thema RECLAIM THE GAME – WM 22 Katar: Foulspiel mit System.

Die Veranstaltung am 28.09.22 findet ab 19:00 Uhr in der Schauburg Dresden statt. Der Abend befasst sich mit den Menschenrechten in Katar bezugnehmend auf den Bau von WM-Stadien. Die vier Gäste aus Nepal und Kenia berichten von ihren Erfahrungen auf den Baustellen für die Fußballweltmeisterschaft 2022 und von ihren Kämpfen, um die Arbeitsbedingungen in Katar für migrantische Arbeiter:innen zu verbessern. Wie wirksam sind die Arbeitsrechtsreformen, die Katar angestoßen hat? Welche Probleme bleiben für gewerkschaftliche und informelle Organisierung von Arbeiter:innen bestehen? Welche Forderungen wollen wir an FIFA und DFB für künftige Standortvergaben von Fußballweltmeisterschaften richten? Wie können wir solidarisch mit den Arbeiter:innen in Katar sein? Diese Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen aus Gewerkschaften, Politik und migrantischer Selbstorganisation. Der Abend wird dt-engl simultanübersetzt.

Am 29.09.2022 findet ein Workshop mit einer 9.Klasse aus Dresden zum Thema Menschenrechte im Bezug auf die WM 2022 in Katar im Lernzentrum Denk-Anstoß statt. In dem dreistündigen Workshop wollen wir uns mit zwei Fragen genauer beschäftigen: Welche Bedeutung haben die Menschenrechte auf unseren Alltag und welche Pflichten bringen sie mit sich? Wie steht es um die Persönlichkeitsrechte der Menschen in Katar? Die Schüler:innen werden auch die Möglichkeit haben, sich mit den Gästen aus Nepal und Kenia in einer entspannten Atmosphäre auszutauschen. Der Workshop wird mit einer Stadionführung abgeschlossen. Somit bekommen die Schüler:innen einen Einblick hinter die Kulissen des Stadions.

Kommt vorbei – wir freuen uns auf euch.

17.04. Vortrag im FANHAUS: Amedspor …

17.04. Vortrag im FANHAUS: Amedspor …

… Geschichte eines Fußballvereins zwischen kurdischer Identität und türkischer Repression.

Im Rahmen einer deutschlandweiten Soli Tour wird die Situation des kurdischen Fußballvereins Amedspor in der Türkei dokumentiert und Interessierten hierzulande zugänglich gemacht werden. Dazu begrüßen wir am kommenden Mittwoch, 17.04. ab 19 Uhr Gäste im FANHAUS auf der Löbtauer Straße, die euch einen Einblick in diese Thematik geben werden.

Der Verein Amedspor wurde im Jahr 2014, während sich die Türkei und die kurdische Freiheitsbewegung in Friedensverhandlungen und einer Phase der Entspannung befanden, nach dem kurdischen Namen der Stadt Diyarbakir in Amedspor umbenannt.
Seit der Umbenennung erfreut sich der Club einer großen Beliebtheit unter der kurdischen Bevölkerung der Türkei. Diese Popularität zeigt sich insbesondere auch in der Struktur des Vereins, der basisdemokratisch organisiert ist. Fans, Spieler*innen und Funktionäre entscheiden Hand in Hand über die Belange des Vereins.
Seitdem ist der Verein aber auch Zielscheibe nationalistischer Übergriffe durch gegnerische Fans, Spieler*innen und Schiedrichter*innen. Vom türkischen Fußballverband wird Amedspor systematisch benachteiligt und von den staatlich kontrollierten Medien als „Terroristenclub“ verschrien.
Nach dem Putschversuch 2016 und dem anschließend verhängten Ausnahmezustand setzte die Regierung unter Erdogan die Stadtverwaltungen in vielen kurdischen Städten ab und installierte dort ankaratreue Stadthalter*innen. Für Amedspor bedeutete dies das Ende der Unterstützung durch die Stadtverwaltung. Durch Verbandsstrafen und systematische Benachteiligung gebeutelt, kämpft der Verein heute um sein wirtschaftliches Überleben.

Kommt vorbei und seid dabei beim Gespräch mit Fans des Vereins Amedspor aus Amed/Diyarbakir.

Wann? 17.04.2019 ab 19 Uhr
Wo? FANHAUS, Löbtauer Straße 17, Dresden
Was? Vortrag „Geschichte eines Fußballvereins zwischen kurdischer Identität und türkischer Repression“

Vortrag in der Uni

Vortrag in der Uni

Am vergangenen Mittwoch konnten sich Christian und Ronald in alte Zeiten zurückversetzen, in denen sie als junge Hüpfer ein studentisches Leben voller Strebsamkeit und Fleiß führten. Im altehrwürdigen Weberbau an der Fakultät Erziehungswissenschaften der TU Dresden hielten beide einen Vortrag über die Fanprojekt-Arbeit.

Neben der Vorstellung des Arbeitsfeldes und verschiedener Herausforderungen wurde den 25 Studierenden geschildert, was es für junge Menschen eigentlich bedeutet, Fan eines Fußballvereins zu sein, welche wichtige persönliche Bedeutung eine Mitgliedschaft in einer Fangruppe hat, welche Freundschaften, welches Zusammengehörigkeitsgefühl und welche kreativen Potentiale daraus entstehen können.

In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Vorträge vor Studierenden verschiedener Hochschulen und Universitäten gehalten. Das ist nicht nur eine tolle Abwechslung, sondern bietet uns auch die Möglichkeiten, in einen kritischen Austausch mit jungen Menschen zu treten, die in absehbarer Zeit selbst „in der Praxis“ unterwegs sein werden. Bereits in der kommenden Woche schaut dann eine Gruppe angehender Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Evangelischen Hochschule Dresden im FANHAUS vorbei.

Perlen vor die Säue werfen?

Perlen vor die Säue werfen?

Zum zweiten Termin unserer Veranstaltungsreihe „Hakuna Matate – Fußballkultur in Afrika“ besuchte uns am vergangenen Mittwoch der renommierte Sportjournalist Jens Weinreich. Auf Grundlage seiner jahrelangen Recherchen zur Korruption im weltweiten Profifußball sprach er über die Geschichte, die Entwicklung sowie die aktuellen Zustände des afrikanischen Verbandes CAF [Confederation Africaine de Football].

Vor versammelte Runde warf Weinreich Fragen auf, inwieweit die diskussionswürdigen Umstände im afrikanischen Fußballwesen von der FIFA begünstigt werden, wie sehr Vetternwirtschaft und Klüngelei die guten An- und Vorsätze des Sports negieren und welche Möglichkeiten den Fankulturen in Europa bleiben, um der Misswirtschaft des CAF die Stirn zu bieten? Vor allem der Aspekt der Entwicklungshilfe wurde von Weinreich gesondert diskutiert. Milliarden an FIFA-Entwicklungshilfe für den Ausbau der Organisationsstrukturen in Afrika seien so schon auf den Konten einiger weniger Funktionäre „verschwunden“. Diese „Perlen vor die Säue“ hätten den afrikanischen Fußball in den letzten vierzig Jahren bereits ganz anders aufstellen können.

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Die interessierten Besucher des Abends suchten im Anschluss an den Vortrag noch lange das Gespräch mit dem Journalisten und zeigten sich sehr neugierig. Nach einer regen Diskussion musste Jens Weinreich direkt vom Podium aus wieder in Richtung Bahnhof aufbrechen. Zum Abschluss zeigte sich Weinreich aber positiv und riet allen, sich offen und zu jeder Gelegenheit gegen die Korruption im Fußball auszusprechen. Solange die Fans sich nicht gänzlich den Machenschaften der FIFA ergeben, bleibt Hoffnung.